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Seefelder Fließgewässer und Seen der Olympiaregion

Das Oswalds Bründl | Seefelder Fließgewässer | Seen der Olympiaregion Seefeld



Das Oswald's Bründl

Der Seefelder Kulturring hat in Zusammenarbeit mit dem Kulturausschuss der Gemeinde am Hirnweg – einem Verbindungsweg entlang der Bahnlinie zwischen Seefeld und Gießenbach -  im Jahr 2008 eine Stele errichtet.
SteleIm Laufe von Nachforschungen über die Namen der Seefelder Bäche stieß OSR Gerhard Sailer auf die Bezeichnung "Oswalds Bründl" nördlich der ehemaligen Burg Schlossberg, wo heute das ehemalige „Play Castle“ steht. Der Name "Oswalds Bründl" ist in der Landkarte  "3. Landesaufnahme SW" um 1900 eingetragen, die nach 1945 als "Alte österreichische Landesaufnahme" bezeichnet wurde und im Internet unter dem Suchbegriff "Tiroler Landesarchiv" zu finden ü ist.
Das Besondere ist der Hinweis, dass auf diese Landkarte nur Behörden und das Militär Zugriff hatten.
Sailer fand, dass die Bezeichnung für diese Quelle mit dem Bründl nicht verloren gehen sollte und arbeitete in mehreren Gesprächen mit dem Bildhauer Kassian Erhart vom Piller im Pitztal an einer Möglichkeit der Bewahrung. Das gesamte Brunnenareal sollte in keiner Weise beeinflusst werden und so wurde die Aufstellung einer abseits stehenden Stele mit 220 cm Höhe als geeignete Lösung erachtet.
Nachdem der Kulturausschuss diese Idee befürwortet hatte, ging Kassian Erhart an die Arbeit. Er spaltete einen Kaunertaler Granitfindling –solche Findlinge wurden am Seefelder Plateau während der Eiszeit abgelagert - und schliff zwei Seiten glatt. Auf einer Seite wurde die Inschrift "Oswalds Bründl" eingraviert und auf der zweiten glatten Seite - in Anlehnung an die Blindenschrift - der Satz "Wasser, die Seele des Planeten".
Wie immer war der Bauhof sehr hilfsbereit und beim Setzen der Stele half Hans Marthe, der mehr über das Bründl wusste: Er erzählte, dass früher die Bauern, wenn sie mit den Pferden von der Holzarbeit oder mit den Kühen aus dem Eppzirl kamen, dieses Bründl als einzige Tränke auf dem langen Weg vorfanden. Das ist eine sehr interessante Ergänzung zur Auffassung von Gerhard Sailer, dass dieses Bründl zur Frischwasserversorgung der Bewohner vom Schlossberg gediente habe. Es fließt das ganze Jahr über und ist vom Standort der Burg aus in nur einer Viertelstunde zu erreichen. Überdies scheint sich die Bezeichnung „Oswalds Bründl“ auf den bekanntesten Pfleger der Burg Schlossberg, Oswald Milser, zu beziehen, der durch das Hostienwunder von Seefeld in die Geschichte einging.
Mit dem Setzen dieser Stele wurde wieder ein Stück Heimatgeschichte nachhaltig dokumentiert. Wanderer werden nachfragen und dadurch eine Bereicherung erfahren.

Später erfuhr Gerhard Sailer von Toni Hiltpolt, dass früher Folgendes weitererzählt wurde:

„Wenn du selbst oder mit deinem Vieh beim Bründl am Hirnweg vorbei kommst, dann trinke selbst
und lass das Vieh saufen, denn es ist das beste Wasser von Seefeld“.

Gernot Neuner berichtete, dass er mit seinem Vater Hubert, vulgo Hauser Hubert, im Jahr 1973 einen Trog gefertigt und auch aufgestellt hat. Paul Norz, Busunternehmer und Jäger, hatte schon früher den alten Trog seines Vaters durch einen neuen ersetzt. Der jetzige Trog wurde 2008 wiederum von Gernot Neuner gefertigt.
Nach dem Aufstellen der Stele wurden zwei bemerkenswerte Beobachtungen gemacht. Während der mehrwöchigen Jänner Kälteperiode 2009 floss das Wasser mit 4 Grad Celsius in den Brunnentrog, was belegt, dass das Bründl ganzjährig gespeist wird. Ca. 50 Meter südlich vom Bründl gefriert das dort ebenfalls austretende Wasser auch nicht.

Oswald's Bruendl  Tafel
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2012 brachte jemand bei der Holzrinne zum Trog ein Kupferblech an, damit das Wasser besser entnommen werden kann. Ein Metallbecher ergänzt die Annehmlichkeit, denn inzwischen wandern Familien zum Oswalds Bründl und nehmen "das beste Wasser von Seefeld" mit nach Hause.


Seefelder Fließgewässer

Die Aussagen über die Namen der Seefelder Fließgewässer waren früher und sind auch heute nicht einheitlich. Nach-forschungen sollten die Entwicklung aufzeigen.
Es ist bewundernswert mit welcher künstlerischen Sorgfalt und mit welchem persönlichen Einsatz früher Landkarten gezeichnet und Vermessungen vorgenommen wurden. Die Beweggründe der Auftraggeber waren vorwiegend militärischer bzw. steuerlicher Natur.
Erst in unserer Zeit hat das Darstellen auf den vielen verschiedenen Spezialkarten dank Satellitenunterstützung die bisher größtmögliche Perfektion erreicht.

Auf einer sehr frühen Landkarte unbekannten Datums ist bei „Seefldt“ nur ein See mit dem Hinweis „Fons Isara“ (Quelle der Isar) eingezeichnet.

Die Seefelder Gewässer sind im Fischereibuch von Kaiser Maximilian aus dem Jahr 1504 angeführt. Als Fließgewässer wird der „Pach so vom See Lampetn kundt“ (Bach vom „Lampretensee“/heute Wildsee) erwähnt: „Der genannte Bach fließt am Schlossberg vorbei in die Scharnitz und hat Forellen. Dieser Bach ist für den Landesfürst von Nutzen, wenn er sich in Seefeld aufhält, da ihm die Forellen für seine Küche sehr gelegen kommen.“

Warmund Ygl schnitt im Jahre 1604 im Maßstab 1:250.000 eine Tirolkarte in Holz, die bis zum Erscheinen des „Atlas Tyrolensis“ das grundlegende Kartenwerk blieb.
Darauf ist die Seefelder Pfarrkirche mit dem Ablasssee und dem Wildsee eingetragen. Ein Bach ohne Benennung fließt an der Festung Schlossberg vorbei nach: „In der Scharnitz“. Gegenüber „hochflueder M.“ (Monte/Berg) mündet von Osten der „Iser fl.“ (flumen/Fluss). Diese Bezeichnung wird auch nach der Einmündung des „Lafatscher pach“ nochmals bestätigt.

Peter Anich und Blasius Hueber publizierten 1774 eine Landkarte im Maßstab 1:103.800, die als „Atlas Tyrolensis“ bekannt wurde. Damit begann in Tirol die Herausgabe genauer Landkarten. Zum Herausmessen von Entfernungen wurden verschiedene „Meilen Maas“ angegeben.
Sie zeigt in unserer Gegend den Ablasssee mit Zuflüssen und Abfluss und den Wildsee mit Abfluss. Beide Abflüsse vereinigen sich im Ort. Nordwestlich der Festung Schlossberg mündet dieser Bach in den „Raa-Bach durch den Baden hinab“, der „bey der Sag“ versickert. Nördlich davon fließt von Osten kommend der „Giessen-Bach“ Richtung Scharnitz.

Ab 1790 erschienen vermehrt Tirol-Karten, die sich alle am „Atlas Tyrolensis“ orientierten. Präzises Kartenmaterial wussten besonders die Militärs zu schätzen.

Auf der „Carte topographique du Tyrol“ hergestellt von Christian von Mechel, erschienen 1801/02 in Basel im Maßstab 1:208.000, ist bei den Gewässern im Bereich Lehenwald „Bach durch die Baden“ eingetragen.

In der „Spezialkarte von 1823“ im „gemeinen Militärmaß 1:2880“, gibt es keinen Ablasssee mehr. Durch das Möserer Tal fließt der „See-Bach“. Der Wildsee ist mit seinem Abfluss und dem Zusammenfluss mit dem „See-Bach“ im Ort eingetragen. Ohne weitere Namensgebung fließt dieses Gewässer bis in den Lehenwald, wo es mit einem unbenannten Bach zusammenfließt, um dann als „Raa-Bach“ bei der Einmündung des Tales „Durch den Boden“ zu versickern.

In der „Kulturen-Skelett-Karte“ um 1860 aufgenommen, die im Zuge der Franziszäischen Katastralvermessung zwecks Anlage der Grundsteuer erstellt wurde, fließt durch das Möserer Tal der „Raa-Bach“. Der Wildsee ist mit seinem Abfluss eingetragen, der nach dem Zusammenfluss mit dem „Raa-Bach“ im Ort als „See-Bach“ geführt wird. Von Wildmoos rinnt westlich vom „Köllerwald“ der „Drahn-Bach“, in den von Osten ein nicht benannter Bach einmündet, bis zum Zusammenfluss mit dem „See-Bach“ im Lehenwald und behält den Namen „Drahn-Bach“ bis zur Versickerung bei.
Erstmals ist auch der Haglbach mit seinem Ursprung unterhalb des „Seefelder Spitz“ eingetragen. Er versickert in der „Loba“ (Lobau).

Die schwarzweiße Karte, die nach 1945 als „Alte österreichische Landesaufnahme in dem Maßstab 1:25.000“ bezeichnet wurde, zeigt den Stand um das Jahr 1900.
Da fließt durch das Möserer Tal der „Raa-Bach“, der sich im Ort mit dem Abfluss vom Wildsee vereint und dann als „See-Bach“ eingetragen ist. Der Name „Klamm-Bach“ auf dieser Karte wurde von der früheren farbigen Ausgabe, um 1870 angefertigt, übernommen. Er steht an Stelle der bisherigen Bezeichnung „Drahn-Bach“. Er fließt naturgemäß im Lehenwald mit dem „See-Bach“ zusammen. Von da weg wird der Bach bis zur Versickerung als „Drahn-Bach“ (1870 noch „Drun-Bach“) bezeichnet.
Der Haglbach rinnt in den Karten von 1801/02, 1870 und um 1900 in die „Loba“, die als See eingezeichnet ist. Das gesamte Gebiet bis zum Wildsee ist 1870 als Sumpf ausgewiesen und hat in Fließrichtung vor der Loba den Vermerk „Auslahs“, was wohl bedeutet, dass der Hagelbach dort bei Hochwasser in die Wiesen „ausgelassen“ wurde.

Auf der „Aktuelle ÖK 50/200“ im Maßstab 1:10.000 fließt durch das Möserer Tal der Raabach, vom Wildsee kommt der Seebach, in den im Lehenwald der Klammbach mündet und ab dort als Drahnbach bis zur Versickerung weiterfließt.
Diese findet seit wenigen Jahren - wegen der Überleitung der geklärten Seefelder Abwässer und der größtmöglichen Wassermenge des Seebaches zur Stromerzeugung im Inntal und in den Vorfluter Inn - bereits bei der Bodenalm statt. Nur bei Schneeschmelze und Hochwasser fließt der Drahnbach durch den ausgebaggerten Durchstich zum Gießenbach und weiter zur Isar.

Zum Haglbach ist ergänzend zu bemerken, dass der Weg auf dem früheren Knüppeldamm entlang des Wildsees sicher kein Hindernis für die Wasserversorgung des Wildsees war. Die Karwendelbahn und der Ausbau der Straße, die den Sumpf durchtrennen, erforderten eine direkte Verbindung zum See. Da damit die Filterwirkung des Lobasumpfes wegfiel und der Wildsee zusehends verlandete, wurde 2005 am Ende eines Gerinnes zum Hochwasserschutz ein neuer Teich zur Absetzung von Sedimenten gebaut. Bereits 1801/02 ist da ein See eingezeichnet.

Etwas knifflig ist, dass in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts im „Raabachl“ Schi gefahren wurde, dort wo heute das Gelände des Birkenliftes ist, und dass der „Raabach-Hof“ seinen Namen auch nicht von ungefähr bekommen hat. Ob sich da Wissen aus der Zeit des „Atlas Tyrolensis“ und der Spezialkarte von 1823 erhalten hat, kann nur vermutet werden.
Tatsache ist, dass das Bächlein durch den westlichen Teil des Klosterwaldes unter der Leutascherstraße und der Reitsportanlage verrohrt wurde und derzeit erst nach dem „Raabach-Hof“ wieder in Erscheinung tritt. Es ist mit größter Sicherheit in der Kulturen-Skelett-Karte um 1860 als Zufluss zum Klammbach ohne Namensgebung gemeint und wurde und wird in der Bevölkerung als „Raa-Bach“ bezeichnet. Als Raabach galt und gilt auch der heutige Klammbach beim Camp Alpin. Als Klammbach wurde auch der als Moosbach eingetragene Bach durch die Unterkelle bezeichnet. Doch dieser Moosbach ist bereits in der Karte von 1870 als „Achers Moos Bach“ eingetragen. Als Bestätigung obiger Angaben sei ein Eintrag im Protokollbuch der Freiwilligen Feuerwehr Seefeld im Jahr 2002 erwähnt, in dem ein Ölalarm im Raabach zwischen Cafe Birkenlift und Triendlsäge festgehalten ist.
So weit die Auseinandersetzung zwischen der Meinung von Seefeldern und dem Kartenmaterial. Wie heute noch trotz bester Unterlagen mit den Bächen und mit ihren Bezeichnungen umgegangen wird, zeigt die Karte „Running & Nordic-Walking Arena“ der Olympiaregion Seefeld als negatives Beispiel.

Im „Ortsplan Seefeld“ sind eingetragen: der Raabach in den Seebach mündend, der Klammbach beim Camp Alpin und der Triendlsäge vorbei und der Hagelbach, bei dem ein „e“ hineingerutscht ist. Der Drahnbach fließt außerhalb des Ortsgebietes.

In der Alpenvereinskarte 31/05, in der Wanderkarte von freytag & berndt und in der Kompass Karte 026 werden folgende Bezeichnungen einheitlich geführt:
Durch das Möserer Tal rinnt der Raabach, der im Ort in den Abfluss vom Wildsee, den Seebach, mündet, in den im Lehenwald der Klammbach mit seinem Zufluss Moosbach fließt. Von dort bis bis zum Giessenbach wurde der Name Drahnbach beibehalten.

Quellen:
www.tirol.gv.at/themen/kultur/landesarchiv
www.prachensky.com


Seen der Olympiaregion Seefeld

Die Olympiaregion Seefeld liegt auf dem Seefelder Sattel zwischen den  Gebirgsgruppen des Karwendels, der Miemingerkette und des Wettersteins. Die Landschaft wurde im Wesentlichen während der letzten Eiszeit vom Isar-gletscher geformt. Die abgerundeten Erhebungen, die Moränen und die vielen Findlinge aus den Zentralalpen zeugen von der gewaltigen Kraft der Eismassen. Einige Seen prägen das Bild mit, von dem sich Naturliebhaber besonders angesprochen fühlen.

Im unmittelbaren Ortsbereich von Seefeld lagen früher zwei Seen. Der Wildsee, von dem der Name des Ortes „Feld am See“ stammt, und der Ablasssee beim Seekirchl.

Der Wildsee, um 1500 nach einer eingesetzten Fischart Lampretensee genannt, trägt in großem Maß zur Schönheit der Seefelder Hochfläche bei und ist heute ein beliebter Badesee.
Leider wird durch eingeschwemmtes Feinmaterial die Wassertiefe zusehends geringer und die Verlandung setzt sich fort. Sehr zum Leidwesen der Fischer und der Freizeitgesellschaft ist es ein Vorgang, der an sich ganz natürlich ist, wenn die nähere Umgebung betrachtet wird.
Das seit 1926 unter Naturschutz stehende Reither Moor im Süden des Wildsees zeigt es in aller Deutlichkeit. Es ist ein besonderes Beispiel für die Hoch- und Flachmoore am Seefelder Sattel, die immer noch weiter wachsen. Dabei spielen die sogenannten Verlander, wie der Fieberklee, das Rohrglanzgras, Seggen, Binsen, das Schilfgras und das Schilfrohr die größte Rolle. Sie schaffen den Faulschlamm, der von Jahr zu Jahr weiter in den See vorrückt. Darauf gedeihen die bekannten Schwimm- und Tauchpflanzen wie z.B. das Hornblatt, das Tausendblatt und die Laichkräuter. Die Faulschlammdecke wird immer mächtiger. Die Luft vermag diesen Schlamm nicht mehr zu durchdringen, und es bildet sich der erste Torf. Nun beherrschen die sauren Gräser, Seggen und Binsen die Umgebung. Es bildet sich ein Grasmoor, das Ried, die typische Sumpflandschaft mit Grashorsten und Bülten, wie sie am Südufer im typischen Flachmoor überall anzutreffen sind. Neben Knabenkräutern, Kreuzdorn, Himbeere und Holunder siedeln sich auch Weiden, Birken, Faulbäume und Kiefern an.
Wenn das Grundwasser die Torfschicht nicht mehr durchdringen kann, gedeihen nur mehr Pflanzen, die vom Regenwasser und Tau allein leben können. Es beginnt die große Zeit der Torfmoose, von denen wir am Wildsee bis zu 20 Arten vorfinden. Neue Lagen von Torfmoos schichten sich übereinander, die Entwicklung zum Hochmoor hat begonnen.  
Als typische Pflanzenvertreter finden wir die Rauschbeere, die Moosbeere, die Rosmarinheide, den Sonnentau, das Fettkraut und die verschiedenen Torfmoosarten wie das Sumpfmoos, das Widertonmoos, das gemeine und das schlangenförmige Astmoos so wie das Spaltzahn- und das Gabelmoos. Unter den Moorgräsern sind Flatterbinsen, Knopfbinsen, Teichsimsen, Sumpfseggen, das scheidige Wollgras und das scharfe Riedgras vertreten. An Blumen kommen der Blutweiderich, der Sumpfziest, der Teufelsabbiss und das Studentenröschen vor. Schwarz- und Weißerlen, Sal-, Bruch-, Korb-, Purpur- und Kriechweiden so wie der Faulbaum, die Moorbirke und die Moorkiefer lockern die Moorlandschaft auf.
Am Südufer ist noch ein dichter Schilfdschungel vorhanden, der mit seinen mächtigen Wurzelstöcken neue Erd-sprossen bildet, die immer tiefer in den See vorrücken. Das kundige Auge sieht seltene Pflanzen wie das Helmkraut, das Blutauge, den Strauß-Gilbweiderich und die verschiedenen Seggen.
Auch viele andere blühende Pfanzen wie den Wasserschierling, das Mädesüß, den Baldrian, das Sumpfherzblatt, die Sumpfdotterblumen, das Sumpfvergissmeinnicht, den Blutweiderich, den Sumpfziest, den Wasserdost und die Sumpfwurz können Interessierte entdecken.
Von den Stegen der am Westufer errichteten großzügigen Kneippanlage, die über den Ufergürtel bis zum offenen Wasser reichen, lassen sich die verschiedenen Fischarten, Wasservögel und Pflanzen hervorragend beobachten.

Beim Ablasssee handelte es sich um eine Teichanlage, die im 15. Jahrhundert zur Fischzucht für die Versorgung der Hofküche in Innsbruck angelegt wurde. Bereits am Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der See trockengelegt. Trotzdem ist er im Bewußtsein aller Seefelder und Gäste fest verankert.
Im 17. Jahrhundert wurde nach wunderbaren Begebenheiten auf einer Felseninsel am Uferrand die Heiligkreuzkirche errichtet. Weil dieses architektonische Kleinod vom Wasser umspült war, bekam es im Volksmund den Namen Seekirchl, das zum Wahrzeichen von Seefeld wurde und seit Jahrzehnten als Werbeträger dient. Für eine teilweise Wiederherstellung des Sees wurde noch keine durchführbare Lösung gefunden.

Oberhalb von  Mösern, einer Fraktion der Marktgemeinde Telfs, liegt der Möserer See. In einem Nadelwald idyllisch eingebettet, ist er ein beliebtes Ausflugsziel für alle Naturbadeseen-Liebhaber und Romantiker. Er zählt mit Temperaturen bis zu 25 Grad Celsius zu den wärmsten Badeseen Tirols, wird er doch hauptsächlich von warmen unterirdischen Quellen gespeist. Wegen seiner leichten Erreichbarkeit ziehen in den frühen Morgenstunden ebenso wie spät am Abend sportliche SchwimmerInnen ihre Runden um die kleine Insel mitten im See.
Die früher beliebten „Schlammschlachten“ sind dem Naturschutzgedanken gewichen. Eine einfache Schnur genügt die Badenden von den geschützten Bereichen mit ihren Laich- und Brutplätzen fernzuhalten.
Unterseeische Wälder von Tausendblatt, verschiedenen Laichkrautarten und Hornblatt gedeihen prächtig. Kleine Blütenkerzen erheben sich über den Wasserspiegel und erfreuen so wie die angesiedelten Teich- und Seerosen die Spaziergänger und Wanderer.

Lottensee im Sommer 2012Der Lottensee im Sommer 2012
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Eine ganz große Besonderheit bilden zwei weitere Seen im Wandergebiet Wildmoos. Der Wildmoos- und der Lottensee. Es sind zwei in unregelmäßigen Abständen auftretende Seen. Nach der Schneeschmelze gibt es in den beiden Wiesenmulden fast jährlich einige kümmerliche Lacken, die dann aber rasch verdunsten. Doch alle paar Jahre füllen sich die beiden Wiesenmulden mit so viel Wasser, dass richtige Seen bis zu einer Fläche von einem Hektar entstehen. Dabei sprudelt das Wasser durch den Humus zum Teil sogar in einer Art Springquellen aus der Tiefe. Während des Sommers bleibt der Wasserstand konstant, bis die Seen im Herbst in zwei bis drei Wochen auslaufen. Diese Erscheinung wird so erklärt, dass der Boden stark verkarstet ist und sich unter den beiden Seen ein Gefäßsystem befindet, das nach unten abgedichtet ist. Die Niederschläge versickern und füllen das System so weit, bis eine Überschwemmung der darüberliegenden Seebecken auftritt. Beobachtungen zeigen, dass das zwischen den Monaten März und Mai geschehen muss. Die große Unbekannte ist, wie voll das unterirdische System ist. „ Viel Schnee, viel See“, gilt leider auch nicht immer, so dass keine Vorhersagen getroffen werden können. Sicher ist nur, dass sich bei einem trockenen Mai die Seen nicht füllen.
In der letzten Zeit traten die Seen in den Jahren 1999, 2000, und 2001 auf. 1999 war der Weg zur Lottenseehütte 4 Monate lang 3,5 Meter hoch überspült, 2000 ging das Wasser bis zum Weg und 2001 bis 2 Meter darunter.
Lottensee im Sommer 2012   Lottensee im Sommer 2012Der Lottensee im Winter 2012/2013
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Seither gab es nur Schneeschmelzelacken bis sich 2012 die Seemulden wieder in bescheidenem Maße, aber doch zum Baden geeignet, füllten. Bemerkenswert ist, dass sich der Lottensee im Herbst nicht gänzlich leerte und daher für die Wintersportler eine Gefahr darstellte.
Biologisch interessant sind in diesem Zusammenhang die Amphibienpflanzen, wie der Wasserknöterich, das Pfeilkraut und der Froschlöffel. Flache Tümpel und die Lacken im Wildmoosgebiet trocknen im Sommer aus und es bildet sich die Landform. Wird diese überspült, beginnen die Pflanzen zu  schwimmen und tauchen letztendlich ganz unter. Das zeigt die große und wunderbare Anpassungsfähigkeit dieser Pflanzen, die keine Trockenperiode fürchten müssen. Das gilt auch für die Frösche, Kröten, Molche und Salamander, die in einer solchen Unzahl in dieser sonst trockenen Gegend laichen, dass sich jeder Beobachter wundert, woher diese Tiere kommen.
Im Wildmoosgebiet ist auf Landkarten die Bezeichnung Torfstich eingetragen, über die auch mancher Langläufer auf der so bezeichneten Loipe staunt. Auf der vor langer Zeit abgeschlossen Verlandung eines Sees gedeihen seltene Pflanzen wie im Reither Moor, wenn auch ein Teil des Torfes im letzten Jahrhundert als Brennstoff vor allem für die Destillation des Ölschiefers in der Maxhütte abgebaut wurde.

Für die Olympiaregion Seefeld ist auch der Weidachsee in Leutasch von besonderer Bedeutung. Bereits 1500 als landesfürstlicher Besitz erwähnt, wurde dort in den letzten 30 Jahren ein modernes Angelzentrum eingerichtet. In reinstem Gebirgswasser werden erstklassige Speise- und Besatzforellen gezüchtet. Von einem 600 m langen Holzsteg aus kann in dem 4,5 ha großen See nach Bachforellen, Regenbogenforellen und Saiblingen geangelt werden. Diese Möglichkeit ist vor allem für Fliegenfischer ideal. Es ist keine Fischerprüfung notwendig.

Neben den Seen bieten auch zahlreiche Bäche, und da insbesonders die Isar, Raum für Erholung und vielfältige Naturerlebnisse.

Quellen:
G.Sailer, M.Schatz, Seefeld
Othmar Lechner, Manuskript über die Flora
G.E. Meisriemler, Das Geheimnis vom Lottensee